Wie weiter mit Pinot noir in der Schweiz?
Weltweit steht die Schweiz bezüglich Pinot noir – Rebfläche an achter Stelle. Für jeden Schweizer stehen demnach fast 5 Quadratmeter Pinot-noir Reben. Im Vergleich zur Bevölkerung sind wir dabei an erster Stelle. Wir haben also sogar etwas mehr Pinot-Fläche pro Person als Frankreich, wo für jeden Einwohner theoretisch nur 4.6 Quadratmeter dieser edlen Sorte stehen. Deutschland, an dritter Stelle, bietet jedem Einwohner gut 1.4 Quadratmeter.
Die Entwicklung der Rebfläche der Sorte Pinot noir war bis zum Jahr 2005 relativ konstant oder hat leicht zugenommen, danach nahm sie um rund 10% ab, von 4507 Hektar im Jahr 2005 auf die 4071 Hektar im letzten Jahr.
Wenn die gesammte Rebfläche der Schweiz über alles Jahr relativ konstant blieb, hat bekanntlich die Rotweinfläche um die Jahrtausendwende merklich zugenommen. 1994 waren noch 51.3% rote Rebsorten, im Jahr 2005 waren es dann 56.7% und inzwischen sind es 57.1% Der Anteil Pinot noir an der Rotweinfläche hat in diesem Zeitraum aber von 59.1 (1994) auf 53.3 (2005) und bis heute auf 48.3 Prozent abgenommen.
Am Weinmarkt zeigt sich gefühlt ein Überangebot bei der Sorte Pinot noir. Muss der Bestand weiter abnehmen und zugunsten welcher Sorten? Alleine durch eine Sortenumstellung wird ein Markterfolg nicht erreicht. Zum Überangebot trägt grundsätzliche die Abnahme des Weinkonsums bei. In den letzten zehn Jahren tranken die Schweizer etwa 10 Prozent weniger Wein, sowohl bei einheimischen wie bei den importierten Weinen.
Eine Antwort auf die Frage nach der richtigen Pinot-Fläche habe ich nicht. Unsere Weissweinflächen nehmen zurzeit wieder zu und so dürfte sich Angebot und Nachfrage ausgleichen. Mehr denn je steht der Schweizer Weinbau vor der grundsätzlichen Aufgabe auf dem einheimischen Markt zu wachsen. Bei steigenden Qualitätsansprüchen müssen die Produktionskosten sinken. Dadurch frei werdende Ressourcen müssen für Marktanstrengungen, auch international, eingesetzt werden.
Die Chancen stehen gut - «Alpine-Wine» erlebt international einen Trend.